Mehr als nur Thüringer Würstchen

Deutschlandtag der Jungen Union in Erfurt

 Am vergangenen Wochenende reiste eine Gruppe von Münsterländer Delegierten und Gästen zum JU Deutschlandtag nach Thüringen.  In Erfurt konnten die Beteiligten schnell feststellen, dass ein sehr schöner Tagungsort ausgewählt wurde, der auch sicher abseits vom Tagungsprogramm eine Reise wert wäre.

Vor uns lag jedoch ein Wochenende mit engem Terminplan und so widmete man sich der  anstehenden politischen Arbeit.

 Bevor die Tagung begann, wurde zunächst eine Delegiertenvorbesprechung abgehalten, zu welcher dann die hessischen und bayrischen JU-Verbände hinzukamen, danach bewegte man sich in die große Messehalle, um einigen Grußworten zu lauschen und erwartete bereits gespannt die Ankunft unserer Bundeskanzlerin.

Angela Merkel wurde dann bei ihrem Eintreffen auch gebührend als große Wahlsiegerin mit starkem Applaus empfangen.

 

Die nun folgende Rede bildete den Startschuss für einen Reigen von Ansprachen durch unter anderem Volker Kauder, Günter Oettinger und Christine Lieberknecht, die in den nächsten Tagen folgen sollten.

 

Frau Dr. Merkel widmete den Großteil ihrer Rede den laufenden Koalitionsverhandlungen und betonte, dass man mit diesem starken Wahlergebnis auf jeden Fall regieren wolle und dafür auch Kompromissbereitschaft zeigen müsse, was sich auch in einem Eingeständnis beim Mindestlohn in der Größenordnung von 8,50 € manifestieren könne. Nach der Rede durften noch einige Fragen gestellt werden. So fragte zum Beispiel ein Vertreter des Landesverbandes Hessen, wie man sich zur doppelten Staatsbürgerschaft stellen werde und der Münsterländer Delegierte und Mitglied des JU Bundesvorstands Henrik Bröckelmann fragte, wo sich denn die rote Linie in den Koalitionsverhandlungen befände, die angesichts des starken Unionsergebnisses von der um einiges kleineren SPD-Fraktion doch momentan sehr strapaziert werde.

Nachdem die Kanzlerin die Fragen, nicht unbedingt zur Zufriedenheit aller Fragenden, auf ihre typische diplomatische Art beantwortet hatte, verabschiedete sich die mächtigste Frau der Welt um sich weiter den besagten Koalitionsverhandlungen in Berlin zu widmen.

 

Bei den Antragsberatungen des Wochenendes zeigte sich einmal mehr die große Aktivität, Ordnung und Professionalität des größten JU-Landesverbandes NRW. Durch eine Vielzahl von Änderungsanträgen und Wortmeldungen konnte unsere starke Position innerhalb unserer Organisation  untermauert werden.

Ein wenig hitziger wurden die Debatten, als der Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe in einem Antrag den Flughafen Kassel-Calden zu Gunsten des Flughafens Paderborn kritisierte, woraufhin der hessische Landesverband sich vehement für eine Streichung dieser Passage einsetzte und am Ende knapp verlor. Dies war jedoch eine Ausnahme im Verlauf der ansonsten sehr harmonisch ablaufenden Verhandlungen, die auch immer wieder durch Grußworte der internationalen Gäste von YEPP (Youth of the European Peolple’s Party) aufgelockert wurden.

 

Es wurde jedoch nicht nur politisch gearbeitet, auch das Feiern kam nicht zu kurz. Nach dem obligatorischen ökumenischen Gottesdienst im wunderbaren Erfurter Dom ging es weiter zur „Thüringer Nacht im Theater“.

Im Erfurter Theater, welches das wohl modernste Deutschlands ist, womit der Begriff der „blühenden Landschaften“ einmal mehr mit Leben gefüllt wurde, fand eine rauschende Partynacht in sehr exklusivem Ambiente statt. Man kam in den Genuss einer kleinen Kostprobe aus dem Musical „Evita“ mit dem Lied „Weine nicht um mich, Argentinien“ und wurde später durch eine Liveband auf der Party bis tief in die Nacht mit tanzbarer Musik beschallt, nachdem man ein leckeres Abendessen eingenommen hatte.

Mit mehr oder weniger verkaterter Stimmung ging es nun am Sonntag nochmals an die Arbeit, um die letzten Anträge zu beschließen.

Auch stand noch die Rede des „besten Kommissars der Welt“ an. Auch wenn einige im NRW-Delegierten-Block meinten, dass jetzt eigentlich Axel Prahl alias Kommissar Thiel erscheinen müsse, war es nun Günter Oettinger, der eine mitreißende Rede zu wichtigen europäischen Themen wie der Energieversorgung und Datensicherheit hielt.

 

Erfreulich für den KV Köln war es, dass man wie bereits vor einigen Wochen auf dem NRW-Tag angekündigt, nun die Mitgliedschaft des mitgereisten Sohnes von Oettinger verkünden konnte, womit es um die Kontakte der Kölner JU nach Europa nun bestens bestellt sein sollte.

 

Nach der Intonation der Nationalhymne und vielen Verabschiedungen von Parteifreunden, sich spätestens beim nächsten Mal, im schönen Inzell im Berchtesgadener Land, wiederzusehen, trat man die Heimreise an.

 

Abschließend gilt es Dank auszusprechen für die große Personalstärke, die der Landesverband Thüringen aufgebracht hat, um den wirklich sehr gut organisierten und mit perfekter Verpflegung ausgestatteten DLT 2013 auszurichten, bei dem natürlich die typischen Würste aus Thüringen ihren Einsatz fanden. Besonders unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass allein der BV Münsterland ein Vielfaches an Mitgliedern aufweisen kann als das gesamte Land Thüringen, war es ein wirklich gelungenes Politik-Wochenende!

 

 

© Sebastian Seelhof

 

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